Brave new HR-World

Die Firma Henkel geht mit denkwürdigem Beispiel voran:
Thank god it´s monday-ruft uns ein Karrierist auf einem Rekruitingplakat entgegen.Er freut sich riesig, dass es wieder Montag ist und er endlich wieder bei Henkel im Großraumbüro seine Kreativität an Klebstoffen und Waschmitteln austoben darf.Gott sei dank ist das Wochenende mit Frau und Kindern und die Beschäftigung mit seinem Hobby beendet.
HR-Tuning-Maintenance und Recycling ist die neue Devise in mehr und mehr Unternehmen,das wertvolle Humankapital fit zu halten - solange sich der Widerstand und der Frust der Betroffenen in Grenzen halten lässt.
HR-Tuning startet mit raffinierten internen  Psycho-Analysen und Fragen nach Versagensängsten, heimlichen Ressentiments und verborgenen Gefühlen etc.damit der Humankapital-Besitzer per massgeschneidertem Coaching wieder" in line" gebracht werden kann.Selbstausbeutung oder interessierte Selbstgefährdung wird durch viel Fürsorge und Maintenance in Gang gehalten : Tennisspielen in der Firma,Polstersesselecken mit Cappuccino,nonterritoriale Arbeitsplätze, Laptop und Smartphone, shoulder-tapping-da ist doch klar, dass man a bissl Arbeitzeit dranhängt-da lässt man abends gern die Lampe etwas länger brennen.
Rennlisten gibt´s nicht mehr,dafür aber ein Performance Portfolio z.B. bei SAP mit seinen Stars, Emerging Stars, Soliden und den Needs Coaching, Questionable Fit und auch Counsel Out. Recycling gibts als als Sonderangebot dazu !
Um was geht es da eigentlich ?
Glauben diese und andere Firmen eigentlich immer noch an den X-Mythos, wonach der Mensch weder viel Lust noch Fähigkeiten besitzt einen guten Job zu machen.Oder sie sind  gar der heimlichen Ansicht, dass ihre angebotenen Arbeitsplätze  uninteressant oder  ausbeuterisch sind? Oder meinen Sie, dass ihre Produkte keiner mehr braucht und dann nur noch 360 Grad-Druck  hilft-zum Mitarbeiter, zum Kunden,zum Kollegen, zum Chef?
Danke dem Magazin STERN (Nr.35 ) für den Artikel ,den ich benutzt habe und Frau von der Leyen für Ihre Initiativen, dieser  Entwicklung Einhalt zu gebieten!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Peter Friederichs

Ende des Kapitalismus und was nun?

Das war der Aufmacher in der SZ vom 11.4. zu einer Glosse von Klaus Schwab, dem Chef des World Economic Forum.
Gut gebrüllt Löwe, könnte man kommentieren,sagt er doch, dass das Kapital von Kreativität und Innovationkraft abgelöst wird-also menschlichen Talenten,die er die " wichtigsten Produktionsfaktoren" nennt.Kapitalismus wird vom " Talentismus " abgelöst. Soweit okay !
Er liegt aber falsch, wenn er ausführt, dass es zur Verwirklichung dieser Idee nur der Regulierung der Kapitalmärkte bedürfe und der Teilhabe der Allgemeinheit.
Solange in den Unternehmen nach wie vor überzogene Boni,überbordende Finanzinstrumente,kurzfristiges , durch die Länge der Vorstandsverträge motiviertes Gewinnstreben,Mitarbeiter zweiter bis vierter Klasse ( Leiharbeiter in Werksverträgen etc.) neben Personalführung an der Motivationsuntergrenze (Gallup-Umfragen ) vorzufinden sind,wird sich an der Wertschöpfung und Entwicklung von Talenten nicht gar so viel bewegen.
Lieber Herr Schwab-machen Sie diese Themen doch mal zur Chefsache bei einem neuen World Talent Forum !
Beste Grüße ,
Ihr Peter Friederichs

Big Blue oder Schwarzes Loch -kommen die Tagelöhner wieder ?

IBM hat angekündigt,nur noch Mini-Stammbelegschaften zu halten.Alle anderen Mitarbeiter werden erstmal nach Hause ( Arbeitsagentur ) geschickt.Dann dürfen die sich wieder über Ebay-im Rahmen von Castings-neu bewerben.Wer das beste Profil hat, wird begrenzt( Zeit und Job ) extern beschäftigt.
Nationale Arbeitsverträge gibt es nicht mehr ( bekannte Rechtsvorschriften entfallen ).Die Externen werden dann bewertet ( Bronze, Silber oder Gold-Status ).

Das entspricht im Kern der Grundhaltung vieler Arbeitgeber: Mitarbeiter sind begrenzte Ressourcen ( deshalb auch HR !! ),wenn sie schon Geld kosten, dann muss ein Optimum herausgeholt werden und wenn sie dann ausgebrannt sind ( burn-out ) holen wir uns wieder frische Ware. Ideal zur Führung sind dann der Nasenring " Bonus " und die " Verdienstmedaille ( Bewertunggrad) ".
Wir kennen das aus dem Irak: der verdiente und kaputte Soldat wird entlassen und dann psychisch krank und allein gelassen nach " Hause " ( Arbeitsagentur ) geschickt.
Ist das Ihnen zu zynisch ? Dann treten Sie dem Human Capital Club bei und engagieren Sie sich für eine bessere Zukunft von Arbeit www.humancapitalclub.de
Beste Grüße
Ihr Peter Friederichs